Stich von Landsberg im 17. Jahrhundert - Wilhelm Dilich

Ort mit langer Siedlungsgeschichte

Aus der Siedlungs- und Stadtgeschichte

Außer dem historischen Stadtkern und der erhabenen Doppelkapelle auf dem Kapellenberg zeugen lediglich einige Mauerreste von einer mittelalterlichen Blütezeit. Unter den Wettiner Fürsten Dietrich III. von Landsberg (1156-1185), Markgraf der Ostmark, und Konrad II. von Landsberg (1190 -1210), Markgraf der Ostmark und der Lausitz, die ihren Fürstensitz standesgemäß zur Residenzburg ausbauten, erstreckte sich das von hier aus regierte Herrschaftsgebiet bis ins heutige Brandenburg, Sachsen und Thüringen.

Dem schnellen Aufstieg folgte ein schneller Fall: Mit dem Aussterben der Landsberger Linie und der Machtausdehnung der Meißnischen Linie der Wettiner versank Landsberg nicht nur in der Bedeutungslosigkeit, sondern auch die Burg wurde nach einem Konflikt mit den zuletzt hier regierenden Schenken von den sächsischen Herzögen Anfang des 16. Jh. gründlich geschleift (laut jüngst entdeckter Quellen könnte dies auch schon im 14. Jh. geschehen sein). Lediglich die Landsberger Doppelkapelle blieb als Wettiner Eigenbesitz verschont.

Erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahre 961 in einer Schenkungsurkunde König Ottos I. an das Magdeburger Moritzkloster als „civitas holm“ im slawischen „Gau Siusile“. Damit blickt Landsberg auf eine mehr als 1050-jährige Geschichte zurück. Erste Siedlungsspuren stammen jedoch schon aus der Jungsteinzeit (5.000-2.000 v. Chr.). Auch aus der Slawenzeit (6.-10. Jh.) sind weitläufige Wallanlagen nachgewiesen.

Die meisten der zur heutigen Stadt Landsberg zählenden Ortschaften gehen ebenfalls auf slawische Gründungen zurück. Als  Grenzgebiet der frühdeutschen Reichsgrenze entlang der Saale hat zudem so mancher späterer Kirchturm eine wehrhafte Geschichte.